Dauer: 09:30 – 12:00 Uhr und 14:00 – 16:30 Uhr
Der erste obligatorische Vormittag gibt uns einen Einblick in die allgemeine Biologie des Mittelmeeres mit besonderem Augenmerk auf die amalfitanische Küste. Nach der theoretischen Einführung und der Schnorchel-Exkursion können wir nun weitere Projekt(halb)tage als Bausteine wählen.
Projekthalbtag:
Dauer: ca. 2,5 Stunden
Zu jedem dieser Programmtage gehört eine theoretische Einführung und Vertiefung des Themas. Dieser folgt eine praktische Einheit (meist Schnorchel-Exkursion zur Beobachtung – Besammlung) und eine zusammenfassende Nachbesprechung. Durch das Programm führen erfahrene Meeresbiologen, die an renommierten Unis ausgebildet wurden.
Who is who?
Zuerst lernen wir die wichtigsten marinen Bewohner der amalfitanischen Küste in der Theorie kennen. Danach werden diese gesammelt und in Gruppenarbeiten von den Teilnehmer/innen vorgestellt. Moderne Kameratechnik hilft uns, die besonderen Strukturen und Organe tierschonend zu erforschen.
Lebensraum der Extreme: das Felslitoral
Wo Wasser auf Land trifft herrschen extreme physikalische Bedingungen vor; Große Temperaturschwankungen, starke mechanische Kräfte, Schwankungen im Salzgehalt des Wassers, Wasserstandsschwankungen und intensive UV-Strahlung. Staunen Sie mit uns, wie diese Virtuosen der Evolution hier leben und sich fortpflanzen können.
Algen und Aufwuchs: das Phytal des Felslitorals
Algen sind optimal dem Leben unter Wasser angepasst und haben verschiedene Strategien entwickelt, um sich auch schlechten Lichtverhältnissen anzupassen. Bei der Schnorchel-Exkursion werden einige Exemplare gesammelt. Danach widmen wir uns im Labor dem Aufwuchs der Algen und lernen weitere Kleinstlebewesen kennen, die im Algenwald leben.
Posidonia
Wie kommt der Sauerstoff ins Meer? Seegraswiesen produzieren nicht nur durch Photosynthese große Mengen des begehrten Gases, sie festigen auch den Sedimentboden. Jungtiere finden Schutz und für festsitzende Tiere wird der mögliche Lebensraum immens vergrößert. Nach einer Schnorchelexkursion und Besammlung der grünen Wiese unter Wasser beobachten wir mithilfe moderner Multimediatechnik den Blattaufwuchs und Tiere, die sich darin verstecken.
Fische
Einführung in die Evolution des Wirbeltieres Fische mit Beispielen der vor Ort häufigsten Fischfamilien (ev. Gattungen/Arten) und ihre Anpassungen an das jeweilige Habitat. Bei der anschließenden Schnorchel-Exkursion lernen wir die Fische mithilfe von Bestimmungstafeln kennen. Schonend werden einige Fische gefangen und genauer besprochen.
Meeresnutzung/Meeresverschmutzung
Wie nutzt und benutzt, wie verschmutzt und beutet der Mensch direkt und indirekt die Meere weltweit aus? Was sind die lokalen Auswirkungen? Nach einem einführenden Vortrag wird auf einer (Schnorchel) Exkursion der Frage nachgegangen: Ist Müll im Meer gleich Müll? Unser direkter Einfluss und Möglichkeiten des Einzelnen zur Verringerung von Ausbeutung und Verschmutzung des Lebensraum Meeres werden diskutiert.
Sitzengeblieben – Festsitzende Tiere
Weites, freies Meer; wenn wir uns den Lebensraum Meer von aussen betrachten wird schon schnell klar: es steht den verschiedenen Bewohnern viel freies Wasser zur Verfügung, begrenzt allerdings sind feste Flächen, Felswände und stabiler Untergund, wie etwa sekundärer Hartboden. Die Platzkonkurrenz ist groß, zumal es im Wasser im Unterschied zum terrestrischen Lebensraum eine ganze Reihe von festsitzenden Tiere gibt, die in lichtdurchfluteten Gebieten ständig Gefahr laufen von den schnellerwachsenden autotrophen Pflanzen überwuchert zu werden. Deswegen weichen festsitzende Tiere wie Schwämme und Nesseltiere in schattigere Zonen, wie Grotten und Felswände aus. Unterschiedliche Ernährungsstrategien erlauben auch eine Besetzung von strömungsarmen Nischen, in denen das Nahrungsangebot gering ist.
Sandboden: Auf Sand (Makrofauna) und Sandlückenbewohner(Mesopsammon)
Wenn man über eine Sandfläche schnorchelt sieht man bereits einige größere Sandbodenbewohner, bzw. ihre Spuren…Aber auch im Sand selbst ist was los… Schnorchelexkursion über einen küstennahen Sandboden, Probenentnahme mit geeigneter Methode, Extraktion und Untersuchung der entnommenen Probe unterm Binokular, nach kurzer Einführung in dessen richitgen Gebrauch. Besprechung und Diskussion der Anpassungen an diesen besonderen, engen und sauerstoffarmen Lebensraum.
Meeresritter - Krebse im Geröll und Blockfeld
Je nach der Größe und Masse werden am Meeresgrund liegende Steine unterschiedlich oft umgewälzt und durch Wasserdruck verschoben. Sie bilden somit eine hervorragende Grundlage zur Erforschung der Besiedelungssukzession, so können unterschiedlich schnell wachsende, festsitzende Organismen optimal untersucht werden. Auch Organismen, welche dank unterschiedlichster Methoden im Gestein selbst Schutz finden können werden untersucht. Hauptaugenmerk wird bei diesem Programmtag auf die verschiedenen Familien und Gattungen der Crustacea (Krebstiere) gelegt, die den Lebensraum Blockfeld zahlreich besiedeln.
Mediterrane Macchie:
Nach einem kurzen einführenden Vortrag startet eine Landexkursion zu einer nahegelegenen Bucht durch die wunderbar ausgeprägte Hartlaubvegetazion über die Hügel Nerano`s mit atemberaubendem Ausblick auf das Meer und auf die vorgelagerten Inseln. Unterwegs Besprechung von Flora und einigen ausgewählten Tiere, ihre Anpassungen und Besonderheiten, Legenden und Mythen. Kurzer Aufenthalt am Meer zur Abkühlung; Rückwanderung und gegebenfalls Nachbesprechung.
Nächtlicher Schnorchel Ausflug:
Inhalt: Nachts ist Unterwasser vieles anders! Tiere, die man am Tag fröhlich unterwegs sah, kann man mit etwas Glück schlafend beobachten und andere, nachtaktive, beim Jagen beobachten. An manchen lauen Abenden fängt das Meer von selbst an zu leuchten…Von selbst? Nein! Millionen und Abermillionen des Einzellers Noctiluca pelagica leuchten dank eines komplizierten Vorgangs der Bioluminiszenz. Kurze Einführung in den chemischen Vorgang und eintauchen in das blitzende und funkelnde „Mare in Amore“( das verliebte Meer).